Workation in Mexiko – Teil 1: Fernweh

Was wenn die Ferne ruft, man jedoch «nicht einfach» so länger Ferien machen kann? Sind Ideen wie Workation überhaupt umsetzbar oder ist es vielmehr Trendwort? Ich möchte in einem einmonatigen Experiment dieser Frage auf den Grund gehen.

Selbstständigkeit und Ferien

Als Gründer sich selbst Ferien zu geben, muss gelernt sein. Gerade in der Anfangsphase, in welcher sich die Arbeit nicht auf verschiedene Schultern verteilen lässt. Bist du nicht da, pausiert die Arbeit. Obschon ich mich persönlich nicht als Workaholic beschreibe und ich Wochenende und Ferien als absolut elementar betrachte, spüre ich dieses Unbehagen vom «nicht da sein».

Ich persönlich habe mich nach und nach an Ferien herangetastet: Am Wochenende den Laptop im Büro belassen, danach 2-3 verlängerte Wochenende und irgendwann dann die ersten Ferien, in welchen ich eine Woche weg war. Die Erkenntnis daraus: Alles halb so wild – so entbehrlich bist du und deine Arbeit nicht, dass nach einer Woche alles aus den Fugen gerät.

Das Dilemma: Reisen ≠ Ferien

So erholsam eine Woche Badeurlaub auch sein mag, Fernweh vermag es nicht zu stillen. Für mich war das Reisen seit je her eine wichtige Lebensschule. Eine Schule, die noch nicht abgeschlossen ist, die aber durch meine aktuelle Arbeitssituation klar zu kurz kommt. Welches Privileg es ist, als Angestellter unbezahlten Urlaub beziehen zu können, wurde mir erst in der Phase meiner Selbstständigkeit so richtig bewusst.

Wenn eine 1-monatige Abwesenheit in der aktuellen Phase nicht möglich ist, braucht es also neue, kreativere Ansätze, um mein Fernweh stillen zu können.

Workation, das Heilmittel gegen Fernweh?

Und da kommt Workation ins Spiel. Da es keine offizielle Beschreibung dieses Begriffs gibt, nachfolgend gerne meine persönliche Interpretation dieses kontroversen Wortes: Es geht darum, Arbeit und Reisen zu verbinden. Sich in einer fremden Kultur in Alltagssituationen zu begeben und ein Gespür für Land und Leute zu erhalten. Es schafft die Möglichkeit, sich länger in einem Land aufzuhalten, als dies mit einer «normalen» Reise möglich wäre.

Ob dabei weniger, gleich oder gar mehr gearbeitet wird, ist aus meiner Sicht sekundär bzw. individuell. Schliesslich ist das Arbeiten Teil der Erfahrung. Kulturelle Erfahrungen können sowohl am Arbeitsplatz aber auch am Feierabend oder an Wochenenden gemacht werden.

Selbstexperiment: Workation in Mexiko

Soweit die Theorie. Ich möchte herausfinden, ob diese Form von Ferien und Arbeit mir auch wirklich zusagt. Deshalb habe ich mich entschieden, einen Monat Workation in Mexiko zu machen. 15 Arbeitstage, 3 Wochenenden und 1 Ferienwoche werden mich erwarten.

Um eine ideale Arbeitsumgebung vorzufinden habe ich mich mit einem All Access Pass von WeWork eingedeckt. Der 24/7 Zugang ermöglicht mir, früh morgentlich die Arbeit aufzunehmen, um so Kundenanfragen und -termine abzudecken (Mexiko: +7h). WeWork verfügt über 26 Co-Working Spaces in den Städten Mexiko City, Monterrey und Guadalajara. Ideal, da ich meine Workation in Monterrey starte und meinen Rückflug in Mexiko City antreten werde.

Wie das Experiment angelaufen ist, erfährt ihr im zweiten Teil.